Lüfthildis (7)

Lüfthildis lebte im 9. Jahrhundert als Tochter des vermögenden Burgherren von Berge. Die frühesten Aufzeichnungen über ihr Wirken stammen allerdings erst aus dem 12. Jahrhundert. In harter, unruhiger Zeit versuchte sie ein christliches Leben zu führen. Sie sorgte sich um die Armen und Kranken des Dorfes, ohne sich von der Kritik der Familie einschüchtern zu lassen. Man erzählt auch von ihr das bei der heiligen Elisabeth bekannte Rosenwunder. Die Sage bringt sie auch mit Karl dem Großen in Verbindung, dem sie nach einem Jagdunfall mit Hilfe ihrer Spindel das Leben gerettet haben soll. Lüfthildis griff aber auch mäßigend in die Streitigkeiten des örtlichen Adels ein. Die Legende berichtet, wie sie eine Gebietsstreitigkeit zur Zufriedenheit aller Beteiligten beilegen konnte, indem sie mit ihrer Spindel eine Grenzlinie markierte. An dieser Linie tat sich ein Graben auf, der noch heute im Kottenforst zu sehen ist.
Ebenfalls wird berichtet, sie habe das Obergeschoss des Kirchturms als privates Oratorium umbauen lassen; denn zu diesem Zweck ist ein kleines Rundfenster in die Ostwand dieser Kapelle gebrochen worden, das den Blick auf den Kirchenaltar öffnet. Dort lebte Lüfthildis ein langes Leben inmitten der Dorfbewohner und doch in frommer Zurückgezogenheit.
Sie starb an einem 23. Januar und wurde unmittelbar hinter der damaligen Ostwand der Kirche begraben. Noch heute ist ihr Grab in der Kirche St. Petrus in Lüftelberg zu finden. Die ursprüngliche Grabplatte war aus Kalksintergestein gefertigt, das man beim Abbruch der alten römischen Wasserleitung gewonnen hatte. Diese ist noch heute in der angebauten Kapelle zu besichtigen.

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