Installation von historischen Straßenschildern (geplant für 2024)
Es war einmal, so fangen viele Märchen an…
Das gilt auch für Lüftelberg. Denn es gab eine Zeit in der noch keine offiziellen Straßennamen existierten. Jede Straße und jeder Weg im Dorf in der ein Haus stand hatte die Bezeichnung „Dorfstraße“. Die Post wurde auch so zugestellt, weil jedes Haus eine Hausnummer hatte. Allerdings hatten die damaligen Bewohner in ihrer eigenen rheinischen Sprache mit Lüftelberger Akzent –auch Berje Platt bezeichnet – für bestimmte Straßen- und Wegebereiche einen eigenen Namen, um die Örtlichkeiten benennen zu können. Im Laufe der Zeit erhielten die Straßen von der Gemeindeverwaltung offizielle Namen, die nach einer Gebietsreform in den 1970iger Jahren teilweise wieder umbenannt wurden.
Diese sehr alte Tradition der von den Bewohnern geformten Namensgebung der Straßenbereiche soll nicht in Vergessenheit geraten. Daher hat sich die Lüftelberger Dorfgemeinschaft e. V. die Aufgabe gestellt die alten traditionellen Straßenbezeichnungen mit den offiziellen Straßennamen zu erweitern. Die Bezeichnungen sind in alter Schrift auf Emaille gefertigt. Sie sind im historischen Teil Lüfelbergs zu finden. Da die historischen Namen nur noch wenigen Bewohnern bekannt sind, wurden diese „Urlüftelberger“ befragt, so dass sich die Straßenbezeichnungen des historischen Teils von Lüftelbergs rekonstruieren ließen. Es sind insgesamt 14 historische Straßenbezeichungen, die von der Lüftelberger Bevölkerung in der Zeit vor einer genauen offiziellen Benennung angewendet wurden. Die meisten Namen erschließen sich von selbst. Jedoch heben sich einige hervor, deren historische Bezeichnungen erklärt werden müssen:
Wueschjass: der heute westliche Teil der Petrusstraße beginnt gegenüber der Kottenforstraße zwischen Nord- und Südstraße und macht nach unten eine Krümmung, die einer Wurst gleicht.
Om Plönche: die Verlängerung der Wueschjass, deren Teil recht flach ist war häufig Treffpunkt der Dörfler in früheren Zeiten. Das Ende ist direkt hinter der Abzweigung zur Schloßstraße.
Op de Seechheck: dieser Straßenbereich wurde nach dem 2. Weltkrieg von den Siegermächten genutzt, um die Bevölkerung zu versorgen.